"Fruchtbare Zusammenarbeit" in Patagonien
Als 14-jähriger begann Herminio Antonio Urrutia bei der Traubenernte auszuhelfen. Und träumte davon, seinen eigenen Betrieb zu führen. Heute baut er auf 62 Hektar bis zu 1.200 Tonnen Obst pro Jahr an.
Sein ganzes Leben schon hat Herminio Antonio Urrutia mit Dingen zu tun, die wachsen: Gemüse, vor allem aber Obst. Und seit 1995 auch mit seinem eigenen Landwirtschaftsbetrieb. Heute ist er 61 und stolzer Eigentümer von insgesamt 20 Hektar Land. Hinzu kommt ein noch größeres Grundstück, auf dem er Äpfel und Birnen zieht.
Geld, aber auch noch mehr
Es ist lange her, aber Herminio Urrutia weiss noch, wann er zum ersten mal von Frutícola hörte. Er war 18 und sein damaliger Chef gehörte der Genossenschaft an. Seit er seine Selbständigkeit gestartet hat, ist er selber Mitglied. Im Laufe der Jahre hat Frutícola ihm nicht nur Finanzierungen und Kapital für seinen Betrieb zur Verfügung gestellt, sondern auch Schulungen und Beratung zu effizienten Anbautechniken. Zusammen mit elf weiteren Genossenschaften und Obstverpackungsunternehmen in den Provinzen Rio Negro und Neuquén bildet sie die Oikocredit-Partnerorganisation Productores Argentinos Integrados (PAI).
Die Investment-Genossenschaft Oikocredit ist seit 40 Jahren Pionier sozial-ethischer Investitionen. Mehr als 56'000 Anlegerinnen und Anleger finanzieren Projekte des Fairen Handels, Erneuerbarer Energien, der Förderung von Frauen und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in über 70 Entwicklungs- und Schwellenländern. |
Die Grösse zählt
PAI verkauft und exportiert das Obst (vor allem Äpfel und Birnen), das von etwa 280 kleinen und mittleren Obstbaubetrieben angebaut wird. Der Frischobstmarkt ist stark wettbewerbsorientiert und wird von einigen wenigen multinationalen Konzernen dominiert. Kleinbetriebe haben es daher sehr schwer, ihre Erzeugnisse selbstständig zu vermarkten. Durch PAIs Struktur, finanzielle Unterstützung und Größenvorteile erzielen die Obstbäuerinnen und -bauern faire Preise für ihre Erzeugnisse. Zudem organisiert PAI den gemeinsamen Kauf von Betriebsmitteln und Verpackungsmaterial und stärkt dadurch die Verhandlungsmacht der Bäuerinnen und Bauern gegenüber Anbietern.
Herminio Urrutias ist zur Zeit damit beschäftigt, seinen Betrieb auf biologischen Anbau umzustellen. Während der Erntezeit beschäftigt er 18 Angestellte. Seine Arbeit bringt also auch Früchte für die lokale Wirtschaft in der Region.
Archiv > 2018 > April
- 19.04.2018 19.04.18, 12:15 - Video: Strom für Indiens Landbevölkerung
- 13.04.2018 13.04.18, 08:00 - "Bio ist eine Einstellung, nicht bloss ein Zertifikat"
- 11.04.2018 11.04.18, 12:39 - Oikocredit gibt Jahresergebnis bekannt und kündigt strategische Neuausrichtung an
- 11.04.2018 11.04.18, 00:00 - "Fruchtbare Zusammenarbeit" in Patagonien
- 04.04.2018 04.04.18, 13:13 - Was bringt fairer Handel den kleinen Kaffeeanbaubetrieben?