Kaffee-Kühe für die eigene Rente

Kaffee-Kühe für die eigene Rente

Donnerstag 31 August 2017

Seit 35 Jahren baut Paul Baziki (67) Kaffee in Ruanda an. Mit Kaffee und viel Fleiss verdiente er bisher genug Geld, um seine Familie zu ernähren: «Kaffee half mir, ein Haus zu bauen und meine zehn Kinder in die Schule zu schicken.» Rücklagen für die eigene Pensionierung blieben dabei auf der Strecke. Doch die schwere körperliche Arbeit ist nicht spurlos an ihm vorbeigegangen, so dass er nach einer Lösung suchte – und diese beim Oikocredit-Finanzierungspartner Impexcor und den Kaffee-Kühen fand.

Faire Preise und einfachere Verarbeitung

«Wir können Kaffee nur ein Mal pro Jahr ernten, Unkraut müssen wir jedoch vier Mal pro Jahr entfernen. Für eine ertragreiche Ernte müssen wir Insektizide und Dünger kaufen und ausbringen. Diese Faktoren machen Kaffee zu einer zeitaufwändigen und teuren Pflanze, was sich auch auf den an uns gezahlten Preis auswirken sollte.» Paul verkauft seine Ernte inzwischen an den Oikocredit-Finanzierungspartner Impexcor, ein Familienbetrieb, der bereits seit 1977 besteht. Impexcor kauft die Ernte von Paul Baziki und 18’000 kleinen Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern in den Regionen Nyakabuye, Gitambi und Gatare sowie von einer Kooperative und von elf Bauernverbänden.

Viele Gründe sprechen für eine Zusammenarbeit mit Impecor, so Paul Baziki:

  • Die Kooperative Impexcor zahle den besten Preis.

  • Der wichtigste Grund sei aber, dass Impexcor die Weiterverarbeitung des Kaffees übernehme. Paul Baziki baut seit 1970 Kaffee an und musste die Früchte bisher selbst waschen und stampfen: «Vor Impexcor kostete es mich immer extrem viel Zeit, die Ernte zu verarbeiten. Ich brauchte eine große Menge Wasser, was den Prozess ziemlich teuer machte. Seit die Kaffee-Waschanlage aufgestellt wurde, bringe ich meine Ernte direkt zu Impexcor. Die Kooperative kauft den nassen Kaffee und ich kann sofort mit dem entsprechenden Geldbetrag nachhause gehen. Das macht für mich den großen Unterschied.»

  • Impexcor stellt den Bäuerinnen und Bauern auch Dünger und andere Materialien, die die Qualität der Ernte verbessern, zur Verfügung. BäuerInnen wird außerdem geraten, verschiedene Dünger zu verwenden. Traditionellerweise wurde immer nur mit einer Art von Düngern gearbeitet, aber die abwechselnde Verwendung je nach Saison steigert die Erntequalität weiter.

  • Um neue Märkte zu erschließen, erfüllte Impexcor im Jahr 2015 alle Auflagen für das Fair-Trade-Zertifikates von Rainforest Alliance.

Die Investment-Genossenschaft Oikocredit ist seit 40 Jahren Pionier sozial-ethischer Investitionen. Mehr als 54'000 Anlegerinnen und Anleger finanzieren Projekte des Fairen Handels, Erneuerbarer Energien, der Förderung von Frauen und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in über 70 Entwicklungs- und Schwellenländern.

Zeit für Innovationen und Rentenvorsorge

Paul Baziki würde gerne noch mehr an seiner Arbeitsweise ändern, denn bereits jetzt sieht er erste Resultate: «Vor Impexcor hatte ich nur 1.000 Kaffeepflanzen. Als ich bemerkte, wie viel Zeit mir die Weiterverarbeitung von Impexcor spart, fügte ich noch 500 weitere Pflanzen hinzu. Je nachdem, wie die nächste Ernte ausfällt, kann ich noch mehr Pflanzen kaufen, um noch mehr Kaffee zu ernten!»

Mit der Beratung von Impexcor hat Paul Baziki gelernt, dass guter Dünger zu höheren Erntemengen und damit einem höheren Einkommen führt. «Ich würde gerne Kühe kaufen, um meinen eigenen Dünger zu produzieren. Danach möchte ich meine Kaffeeplantage vergrößern, um die finanzielle Situation meiner Familie noch weiter zu verbessern.» So hilft dieser biologische Dünger nicht nur der Umwelt, sondern bildet auch die Rentenvorsorge, erläutert Paul Baziki:

«Obwohl ich alt bin, möchte ich dennoch die Leitung meiner Kaffeeplantage beibehalten. Ich werde Arbeiter anstellen, damit ich nicht mehr so harte körperliche Arbeit leisten muss. Die Mehrerträge durch den biologischen Kuhdünger werden mir helfen, für die Arbeiter aufzukommen. So bereite ich mich für die Zukunft vor.»

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Über Impexcor

Oikocredit arbeitet mit Impexcor Ltd. seit 2015 zusammen. Das Unternehmen verarbeitet Kaffee und genießt, nicht zuletzt aufgrund der langjährigen Erfahrung, einen sehr guten Ruf auf dem Kaffeemarkt. Das Darlehen von Oikocredit beträgt RWF 300 Millionen, rund € 350.000. Ausführlichere Infos finden Sie in der Oikocredit-Partnerdatenbank.

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