Erneuerbare Energie: Investitionen in eine nachhaltige Zukunft

Erneuerbare Energien (EE): Was ist das?

Definition von erneuerbaren Energien

Eine Energiequelle wird als erneuerbar bezeichnet, wenn sie sich ständig durch natürliche Prozesse erneuert. Im Gegensatz dazu stehen nicht erneuerbare Energien, wie fossile Brennstoffe, deren Vorräte begrenzt sind. Diese "sauberen" oder "grünen" Energien sind daher entscheidend für die Gestaltung eines nachhaltigen Energiesystems der Zukunft, da sie zur Diversifizierung des Energiemixes eines Landes beitragen.

💡In der Schweiz werden im Jahr 2022 bereits 25,7%¹ des Bruttoendenergieverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt.

Energiewende: Warum sollten erneuerbare Energien mit wirkungsorientierten Investitionen gefördert werden?  

Investitionen in erneuerbare Energien helfen, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu bekämpfen. Zusätzlich bringt der Zugang zu sauberer und erschwinglicher Energie erhebliche Vorteile für Haushalte und Gemeinden in Ländern des Globalen Südens und führt zu vielfältigen positiven Auswirkungen:

1. Verbesserung des Haushaltseinkommens: Die Verfügbarkeit von sauberer und kostengünstiger Energie schafft Arbeitsplätze und erhöht damit das Haushaltseinkommen. Dies wiederum eröffnet neue wirtschaftliche Möglichkeiten.

2. Vorteile für die Gesundheit: Die Verwendung traditioneller Brennstoffe in Haushalten setzt die Familienmitglieder, insbesondere Frauen und Kinder, einem erhöhten Risiko für chronische Krankheiten aus. Der Zugang zu sauberer Energie verringert die Luftverschmutzung in den Häusern, was die Gesundheit verbessert.

3. Befähigung von Frauen: Frauen und Mädchen müssen oft unter schwierigen Bedingungen Feuerholz sammeln und Wasser holen, was ihre Möglichkeiten und Autonomie einschränkt. Saubere Energielösungen wie Solarkocher und Wasserpumpen verkürzen die Zeit, die sie für diese Aufgaben aufwenden müssen, wodurch sie sich auch anderen Dingen widmen können.

4. Ernährungssicherheit: Die Bewässerung ist für die Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung. Viele Bäuerinnen und Bauern müssen aber auf weit entfernte Wasserquellen oder teure, dieselbetriebene Pumpsysteme zurückgreifen. Solarwasserpumpen sind eine kostengünstige Lösung, die die landwirtschaftlichen Erträge erhöhen und die Ernährungssicherheit verbessern können.

5. Bildung: Millionen von Kindern besuchen Schulen ohne Strom, was ihr Lernen einschränkt und ihre Chancen auf einen erfolgreichen Schulabschluss verringert. Saubere und erschwingliche Energie kann den regelmässigen Besuchs des Schulunterrichts erhöhen, die Öffnungszeiten der Schulen verlängern und den Fernunterricht ermöglichen. Erneuerbare Energien tragen somit zur Verbesserung der Bildung und der Zukunftsaussichten von Kindern bei.

🗞️ Weitere Informationen finden Sie in unserem Wirkungsbericht 2023.

Wie Oikocredit erneuerbare Energien in den Mittelpunkt ihrer Strategie stellt

Investitionen in nachhaltige Projekte für ländliche Gemeinden

Oikocredit spielt durch ihre Partnerschaft mit Unternehmen wie Ecozen in Indien und Weziza in Benin eine tragende Rolle bei der Förderung erneuerbarer Energien.

Oikocredit unterstützt Ecozen, ein auf Solartechnik für die Landwirtschaft spezialisiertes Sozial-Unternehmen, bei der Entwicklung nachhaltiger Energielösungen. Seit 2021 bietet Maanaveeya, die indische Tochtergesellschaft von Oikocredit, Ecozen eine massgeschneiderte Kreditlinie an. Dieses Kapital nutzt Ecozen effektiv für die Entwicklung neuer Technologien, wie z. B. für den Erwerb von Komponenten, die in der Ecofrost-Kühllagerlösung verwendet werden. Dabei handelt es sich um einen mobilen, solarbetriebenen Mini-Kühlraum. Lesen Sie Maximilians Bericht über die Auswirkungen der Solarenergie auf das Leben der lokalen Landwirt*innen.

(Copyright: Opmeer Report)

Ähnliches gilt für Weziza in Benin, das sich mit finanzieller Unterstützung von Oikocredit dazu verpflichtet hat, ländliche Gemeinden mit Solarstrom zu versorgen. Das geschieht über Mini-Netze, die von Solarmodulen gespeist werden und somit netzunabhängig sind. Mit einem Investitionsvolumen von 1,4 Millionen Euro unterstützt Oikocredit diese beninische Partnerorganisation. Ausserdem starteten wir mit Weziza und mehreren Bäuerinnen und Bauern ein Pilotprojekt für die Nutzung elektrischer Getreidemühlen, die günstiger als ihre dieselbetriebene Pendants und deutlich umweltfreundlicher sind.

Erfahren Sie in diesem Interview mehr zum Auftrag und der Wirkung dieser Investition.

Copyright: Philippe Lassac/Godong

Diese finanziellen Zuwendungen bekräftigen das Engagement unserer Genossenschaft für die Förderung erneuerbarer Energien und die Stärkung einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen. Sie verdeutlichen auch den gemeinsamen Willen der Partnerorganisationen, durch einen fairen Zugang zu sauberer Energie eine positive und nachhaltige Wirkung zu erzielen und gleichzeitig zur sozioökonomischen Entwicklung ländlicher Regionen in Indien, Benin und anderen Ländern beizutragen.

Förderung von Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien

Am 4. Juni 2024 stellte Oikocredit eine Finanzierung in Höhe von 2,5 Millionen US-Dollar für NetZero bereit, einem französischen Start-up-Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Abbau von Biokohle spezialisiert hat. Diese feste Form von Kohlenstoff bietet eine innovative Lösung zur Reduzierung von CO2-Emissionen. 

Um diese umweltfreundliche Ressource zu schaffen, sammelt NetZero landwirtschaftliche Rückstände von Landwirt*innen innerhalb tropischer Klimazonen, um sie in Biokohle umzuwandeln. Die Landwirt*innen können diese Biokohle dann günstig erwerben, wobei sie zusätzlich von verfügbaren Subventionen profitieren. 

Mit der Biokohle können Landwirt*innen:

• ihre Klimaresilienz stärken.
• ihre Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln verringern.
• ihre Erträge steigern.

🌱 Mehr zur Partnerschaft von NetZero und Oikocredit.

Haben Sie Lust, etwas für erneuerbare Energien zu tun? Werden Sie Teil unserer Genossenschaft und tragen Sie dazu bei, das Wohlergehen unseres Planeten und der am stärksten benachteiligten Menschen auf der Welt zu verbessern.

Autorin: Clémentine Pougnet-Néel 

¹ Quelle: Bundesamt für Statistik