"Bio ist eine Einstellung, nicht bloss ein Zertifikat"
Hoch oben im Bergland von Ecuador ist das Klima warm und feucht. Und darum ideal für den Kaffeeanbau. Bauer Miguel Mosquera liegt dabei etwas ganz besonders am Herzen.
Beim Rundgang durch seine Plantage in der Provinz Loja im Süden Ecuadors hört er das Summen in der Luft. Das sind die Bienen, von denen es in der Kaffeeplantage von Miguel Mosquera viele gibt. Ein unverkennbares Zeichen dafür, dass hier nach organischen Prinzipien angebaut wird. „Beim Bio-Anbau geht es nicht bloß um die Zertifizierung – es ist eine Einstellung. Er liegt uns am Herzen. Deshalb entscheiden sich Kaffeebauern und -bäuerinnen gegen den Einsatz von Düngemitteln, die in jeder Hinsicht schädlich sind“, erklärt Mosquera.
Gemeinsam stark
Der Kaffeebauer ist Mitglied der Kooperative APECAEL, die wiederum zum Kooperationsverband Federación Regional de Asociaciónes de Pequeños Cafetaleros Ecológicos del Sur del Ecuador („FAPECAFES“) gehört. Seit 2011 ist FAPECAFES Partnerorganisation von Oikocredit. Die Kooperation vermarktet den bio-fairen Kaffee von 1.200 Kleinbetrieben in drei Provinzen im südlichen Ecuador (Loja, El Oro und Zamora Chinchipe). Durch seine Größe und hohen Produktionszahlen hat FAPECAFES die Verhandlungsmacht, höhere Preise für seine Mitglieder durchzusetzen. Alle Mitgliederbetriebe verfügen über eine Bio- und Fair-Trade Zertifizierung.
Die Investment-Genossenschaft Oikocredit ist seit 40 Jahren Pionier sozial-ethischer Investitionen. Mehr als 54'000 Anlegerinnen und Anleger finanzieren Projekte des Fairen Handels, Erneuerbarer Energien, der Förderung von Frauen und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in über 70 Entwicklungs- und Schwellenländern. |
Geld sofort, Schulung jederzeit
Dabei kommt den von Oikocredit seit 2011 zur Verfügung gestellten Krediten besondere Bedeutung zu: Sie ermöglichen FAPECAFES, die Kaffeebauern und -bäuerinnen sofort bei Anlieferung ihrer Erzeugnisse zu bezahlen. „Ohne Oikocredit müssten unsere Mitglieder an Zwischenhändler verkaufen. Doch diese behalten in der Regel einen erheblichen Teil der Einkünfte ein“, so Vinicio Martinez, Präsident von FAPECAFES. FAPECAFES stellt seinen Mitgliedern auch Schulungen und technische Unterstützung bereit. So berät und fördert FAPECAFES sie etwa bei der Erneuerung ihrer Fruchtpflanzen für stabile Erträge. Wertvolle Unterstützung bekommen die Bäuerinnen und Bauern auch bei der Bekämpfung der Pilzerkrankung Kaffeerost. Mitglieder wie Miguel Mosquera profitierten von Maßnahmen wie der Verteilung von Saatgut für neue Kaffeesorten.
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