Oikocredit International: Rückblick auf 2019 und Ausblick auf 2020

Oikocredit International: Rückblick auf 2019 und Ausblick auf 2020

Thos-Gieskes-web.jpgMittwoch 29 Januar 2020

Thos Gieskes, Geschäftsführer von Oikocredit, blickt auf die Reise von Oikocredit im Jahr 2019 zurück und wirft auch einen Blick in die Zukunft.

Im Jahr 2020 feiert die Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit International ihr 45-jähriges Bestehen. Als Oikocredit 1975 gegründet wurde, war das Konzept des Impact Investing noch unbekannt. Wir sind stolz darauf, ein Katalysator für das exponentielle Wachstum dieses Marktes gewesen zu sein, dessen Wert heute auf 239 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Heute, 45 Jahre später, bleiben wir unserem Fokus auf die soziale Wirkung treu. Mehr über unsere Bemühungen unsere soziale Wirkung zu maximieren erfahren Sie in unserem Wirkungsbericht 2019.

Die Verbesserung des Lebens von einkommensschwachen Menschen steht für uns nach wie vor im Vordergrund. Dieses Ziel ist in der Zusammenarbeit mit unseren knapp 700 Partnern in den Bereichen finanzielle Inklusion, Landwirtschaft und erneuerbare Energien zentral. Unbestritten ist auch die Notwendigkeit unserer Arbeit: 1,7 Milliarden Erwachsene haben nach wie vor keinen ausreichenden Zugang zu formalen Finanzdienstleistungen und es besteht ein hoher Finanzierungsbedarf kleiner und mittlerer Unternehmen in der Landwirtschaft und im Bereich erneuerbaren Energien in Ländern des Globalen Südens.

Seit unserer Gründung im Jahr 1975 hat sich in der Welt und für Oikocredit viel verändert. 2019 war ein Jahr der Erneuerung und des Übergangs sowie der Anpassung an diese Veränderungen, um unsere Interessengruppen besser bedienen zu können. Bei der Umsetzung unserer Strategie 2018-2022 haben wir gute Fortschritte gemacht und die Geschäftsmodelle für unsere Regionalbüros und unsere Zentrale in Amersfoort (Niederlande) angepasst. Das bedeutete leider den Abschied von einigen unserer KollegInnen, deren Rollen durch das schlankere Geschäftsmodell verloren gingen. Obwohl dies für alle Beteiligten nicht einfach war, haben wir unser Bestes getan, um die MitarbeiterInnen bei diesem Übergang zu unterstützen, und wir nehmen Trost in dem Wissen, dass viele ausgeschiedene KollegInnen neue Rollen gefunden haben.

Durch die Umsetzung der Strategie haben wir gute Fortschritte bei der Senkung unserer Kosten und der Verbesserung der Rendite unseres Entwicklungsfinanzierungsportfolios gemacht. Wir gehen davon aus, dass sich die aktualisierte Strategie erst nach 2019 vollständig auf unsere Finanzergebnisse auswirken wird. Unsere Ergebnisse sind weiterhin von dem Niedrigzinsumfeld betroffen, mit einem verstärkten Wettbewerb in vielen der Märkte, in denen wir tätig sind.

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Die Nähe zu unseren Partnern ist das, was uns von den meisten in unserer Branche unterscheidet, und es ist für mich ein persönliches Highlight, unsere Partner und deren KundInnen von Zeit zu Zeit zu besuchen. Im Juni hatte ich die Gelegenheit, Partner aus dem Bereich erneuerbare Energien in Indien zu besuchen und war von diesen Sozialunternehmern inspiriert, die nachhaltige Energie an Orte bringen, an denen sie sonst nicht wäre. Dank unseres Partners Fourth Partner Energy verfügen die LandwirtInnen nun über solarbetriebene Wasserpumpen, die einen einfachen Mechanismus zur Steigerung der Erträge ihres Landes bieten. Besonders erfreulich war, dass die Technologie eingesetzt wurde, um den Menschen zu helfen, die sie am meisten brauchen, nicht nur in den Großstädten, sondern auch in den ländlichen Gebieten.

Ein weiteres persönliches Highlight waren die Treffen mit unseren InvestorInnen, Mitgliedern und unseren Fördervereinen. Einige Vereine feierten 2019 ihr 40-jähriges Bestehen. Die unermüdliche Arbeit der MitarbeiterInnen und Freiwilligen der Förderkreise steht im Mittelpunkt von Oikocredit und macht uns zu einer besonderen Organisation sowie zu einer Bewegung zur Förderung von Impact Investing.

Auch im neuen Jahr werden wir auf unseren Stärken aufbauen: unserem loyalen InvestorInnen-Netzwerk, unseren Partnerorganisationen und unseren MitarbeiterInnen in 21 Ländern. Wir werden unseren Strategieprozess fortsetzen, um unsere Arbeitsweise zu verbessern, wie wir zusammenarbeiten und wie wir sicherstellen, dass die Partner bei allem, was wir tun, im Vordergrund stehen.

Ich glaube, dass die Schritte, die wir unternommen haben, um als Organisation relevant zu bleiben, die Freude an der Zusammenarbeit mit Partnern und InvestorInnen erhöhen werden, um unsere Mission zu erreichen, das Leben von einkommensschwachen Menschen zu verbessern. Ich lade Sie ein, uns auf diesem Weg zur Erfüllung unserer Mission zu begleiten.

Herzlichst
Thos Gieskes

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