Wissensaustausch mit Afrika
Im Juni kommen afrikanische LandwirtInnen und MitarbeiterInnen von Oikocredit-Partnern nach Österreich, um ihr Wissen zu erweitern.
Aus langjähriger Erfahrung weiss Oikocredit, dass neben dem sozialen Investment in Menschen Aus- und Weiterbildung ein starker Faktor für die nachhaltige Verbesserung des selbständigen Wirtschaftens ist. Die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglicht den Menschen in Folge auch ihre Lebensumstände nachhaltig zu verbessern.
Jungen Erwachsenen in Afrika fehlt es oft an Zukunftsperspektiven, vor allem im Bereich der Landwirtschaft. Viele Familien besitzen landwirtschaftliche Betriebe, doch nicht alle sind so profitabel, dass sie davon leben können. Es braucht Ideen, um die Betriebe weiterzuentwickeln.
Daher lädt Oikocredit Austria gemeinsam mit der Sauti Kuu – Auma Obama Foundation und der oberösterreichischen Landesregierung eine Gruppe Afrikaner*innen nach Österreich ein. Aus Kenia kommen zehn Begünstigte von Sauti Kuu, aus Ghana zwei des oberösterreichischen Vereins Wala. Ausserdem reisen fünf Mitarbeiter*innen von Oikocredit-Partnern an: Sie arbeiten für die Mikrofinanzinstitutionen Kenya Livestock Finance Trust, Family Bank Ltd, Yehu Microfinance Service (alle drei ansässig in Kenia), EBO SACCO und Rushere Sacco (beide Uganda).
Von Mitte Juni bis Mitte Juli 2019 ist die Gruppe in Oberösterreich, um an landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen und bei Betriebsbesuchen ihr Wissen auszubauen. Dabei profitieren alle: Ziel der Mitarbeiter*innen der Mikrofinanzinstitutionen ist es, ihr angeeignetes Wissen später an Kreditnehmer*innen weiterzugeben und sie noch besser unterstützen zu können. Die oberösterreichischen Schüler*innen erhalten Einblick in die landwirtschaftliche Arbeit in den afrikanischen Ländern, die heimischen Betriebe lernen potenzielle Geschäftspartner*innen kennen. Die Landjugend Oberösterreich organisiert ausserdem Ausflüge, um den Besucher*innen auch die heimische Kultur zu zeigen.
Der interkulturelle Erfahrungsaustausch im Rahmen des Bildungsprojekts 2019 trägt zum Verständnis für aktuelle und zukünftige Herausforderungen beider Kontinente und zu Lösungen für mögliche Schwierigkeiten bei. Die in Österreich erworbenen Fertigkeiten und das Wissen über landwirtschaftliche Anbaumethoden helfen, einen höheren Ertrag zu erwirtschaften und zur Nahrungssicherheit in den Herkunftsländern beizutragen. Neben praktischen Methoden werden auch theoretische Modelle diskutiert, wie die der Projektumsetzung, der Qualitätssicherung und des Managements. Am Ende des Aufenthalts entwerfen die Teilnehmer*innen Konzepte für die Anwendung der erworbenen Kenntnisse. Einige Monate später berichten sie über den Erfolg ihrer Projekte und ihre Pläne für die Zukunft.