Oikocredit investiert erstmals in Windenergie

Oikocredit investiert erstmals in Windenergie

Montag 11 Juli 2016

Die internationale Genossenschaft Oikocredit beteiligt sich mit 4.4 Millionen US-Dollar an der Finanzierung eines 20 MW-Windparks in Costa Rica. Dieser soll 60.000 Haushalte im Land mit Strom versorgen.

Erstmals beteiligt sich die internationale Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit an der Finanzierung eines Großprojektes im Bereich Windenergie. An zwei Orten in der Provinz Guanacaste im Norden Costa Ricas werden Windparks erbaut, die 60.000 Haushalte im Land mit Strom versorgen sollen. Das Projekt wird von Globeleq Mesoamerica Energy (GME) entwickelt und umgesetzt.

Im Jahr 2015 konnte Costa Rica 99 Prozent seines nationalen Strombedarfs über alternative Energien decken, 80 Prozent davon aus Wasserkraftwerken. Eine Diversifikation der sauberen Energiequellen über Wasserkraftwerke und Windparks werden den CO2 -Ausstoß des Landes weiter senken, zumal sich beide Arten alternativer Energien saisonal ergänzen. Windkraft ist in der Regel in trockenen Monaten stärker, während Wasserkraft in den Regenperioden Höchstwerte erreicht.

Die Investment-Genossenschaft Oikocredit ist seit 40 Jahren Pionier sozial-ethischer Investitionen. Mehr als 54'000 Anlegerinnen und Anleger finanzieren Projekte des Fairen Handels, Erneuerbarer Energien, der Förderung von Frauen und der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in über 70 Entwicklungs- und Schwellenländern.


Projekt schafft Arbeitsplätze und senkt CO2 -Ausstoß

Costa Rica hat eine Bevölkerung von knapp fünf Millionen Menschen. 99,5 Prozent von ihnen haben Zugang zu Strom. Knapp 22 Prozent der Bevölkerung lebt nach wie vor unter der nationalen Armutsgrenze. Mit dem Windpark entstehen während der Bauphase rund 400 Arbeitsplätze. Das Projekt verhilft zudem nach Inbetriebnahme zu einer Verminderung des CO2 -Ausstoßes um 172.000 Tonnen jährlich. Der Projektentwickler GME betreibt Windparks in Costa Rica, Nicaragua und Honduras und entwickelt weitere in Zentralamerika. Der erste Windpark von GME ging bereits 1996 in Costa Rica in Betrieb.

Mark Roesink, Finanzexperte für alternative Energien bei Oikocredit, ist zuversichtlich: «Wir konzentrieren uns auf nachhaltige Investitionen mit einer starken Entwicklungswirkung. Von der Leistungsbilanz unseres Partners GME im Bereich der Windenergie sind wir ebenso überzeugt wie von seinem sozialen und ökologischen Engagement. Wir freuen uns, einen der führenden Entwickler von Windparks in der Region mitzufinanzieren und so die Diversifizierung von sauberen Energiequellen in Costa Rica zu unterstützen.»

Starke Co-Investoren

Das gesamte Finanzierungsvolumen des Windparks beträgt 149 Millionen US-Dollar. Hauptinvestor ist die niederländische Entwicklungsbank FMO. An dem Vorhaben beteiligen sich neben Oikocredit auch die österreichische Entwicklungsbank OeE, die niederländische Triodos Bank sowie die französische Entwicklungsagentur Proparco.

Die Beteiligung an dem Windpark in Costa Rica ist das zweite Infrastrukturprojekt, das Oikocredit in diesem Jahr im Bereich erneuerbare Energien finanziert. Zuletzt hatte die Entwicklungsgenossenschaft im Februar 2016 einen Kredit für einen Solarpark des Unternehmens COHESSA in Honduras vergeben.

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